Noé Állatotthon Noé Állatotthon

Bankdaten:

Empfänger: NOÉ ÁLLATOTTHON ALAPÍTVÁNY

Geldinstitut: OTP BANK RT

Adresse: H-1102 Budapest, Kőrösi Csoma stny.

SWIFT: OTPVHUHB

IBAN HU15 1176 3103 1310 6883 0000 0000

NOÉ Newsletter

Fasírt, ein weiteres Opfer der Vermehrer

2019.02.14

Die Tierschützergruppe Állatvédők Vasi Egyesülete bat unsere Bulldoggen Rassenrettungsgruppe des NOAH Tierheim Ungarn letzte Woche um Hilfe bei der Unterbringung des kleinen Frenchierüden Fasírt. Auf den ersten Blick erschien der kleine Bullyjunge entzückend, aber leider schwebte kein rosaroter Nebel, sondern dunkle Wolken über ihm. Fasírt litt wahrscheinlich an einem Wasserkopf und der damit verbundenen Gehirnerweichung (Enzephalomalazie), offenem Hirnschädel und leider epileptischen Symptomen. Der Kleine soll angeblich 5 Monate alt gewesen sein, aber bei seiner Grösse von ca. 2 Handflächen waren wir diesbezüglich ziemlich skeptisch. 


Er lebte ein absolut vollständiges LEBEN, wenn er gerade keinen epileptischen Anfall hatte. Er spielte, ist frech, frisst und pupst, genau wie es sich für eine echte kleine Bulldogge gehört. Die Anfälle treten jedoch leider momentan täglich auf. Und obwohl uns bei deren Anblick das Herz brach, schien sich Fasírt glücklicherweise schnell von ihnen zu erholen. Er hatte die ersten Untersuchungen hinter sich, seine Behandlung mit Medikamenten wurde sofort begonnen, aber er musste zu einem MRT, damit wir genau sehen konnten, womit wir es hier zu tun haben. 

Doch es hat nicht sollen sein! Hier die Gedanken der Pflegemama von Fasírt, bei der er seine letzten 6 Tage verbringen durfte:

"Heute ist der Tag der Epilepsie. Fasírt ist heute früh während eines epileptischen Anfalls gestorben. 
Es kommen einfach keine Worte. Ich habe die angefangenen Sätze immer wieder gelöscht. Ich möchte in Worte fassen, was ich fühle, aber ich kann es nicht, wie soll ich diesen unermesslichen Schmerz übermitteln.
Es wurden schon zahlreiche Beiträge gegen Vermehrer verfasst, in vielen verschiedenen Formen, aber ich möchte erzählen wie sehr es wehtut. Vielleicht überlegt es sich auch nur ein einziger Mensch deswegen anders und kauft keinen Hund von solchen Menschen….
Fasírt kam am vergangenen Samstag. Wir sind keine Fans von Welpen, wir helfen lieber den alten, chancenlosen Hunden, aber Fasírt war schwer krank und brauchte den Platz, den wir hatten, er brauchte unsere Liebe und Fürsorge. Sein Anblick zog mich sofort in den Bann, sein weiches Fell, wie er sich in die Umarmung schmiegte, wie er schnaufte und Küsschen verteilte. 
Ich habe mir vorgestellt wie schwer es sein würde ihn im Falle der Vermittlung irgendwann an einen Adoptanten zu übergeben, wir sprachen darüber, wie es sein wird, wenn er mit dem Rudel eine Gassirunde dreht, wie wir ggf. einen Anfall auf der Straße überstehen könnten, mit einem Wort, wir planten langfristig, wir planten ZU GEWINNEN.
Wenn so ein krankes Tier kommt, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder versuchst du es so weit von deinem Herzen fernzuhalten wie möglich, oder du fängst an dich davon zu überzeugen, dass alles gut wird und du malst dir aus, wie es später sein wird, wie das Tier LEBEN wird.
Fasírt wollte nicht geboren werden. Er wollte nicht krank sein. Er wollte die Anfälle nicht. Er wollte den Schmerz und die Qualen nicht. Aber er wurde geboren. Als süßes kleines Hündchen, als Welpe einer vermutlich bis zur Unendlichkeit ausgenutzten, kranken Hündin. Dann wurde er im Alter von ca. 5 Wochen – denn älter konnte er keinesfalls gewesen sein und die Vermehrer behalten die Welpen nur so lange, wie unbedingt notwendi - wurde er verkauft. Der Käufer freute sich, wie günstig er/sie eine kleine Bulldogge erworben hat, nur 100 EUR… Denn der gemeine Züchter ist nur auf den Gewinn aus, deshalb will er 500-600 EUR für einen Welpen. 
Dann kam der erste Anfall. Dann der Zweite. Er/Sie brachte ihn zum Tierarzt, zahlte ein halbes Vermögen, dann hatte er/sie die Nase voll und verkaufte den Kleinen für 80 EUR. Der neue Eigentümer freute sich, denn er hatte für wenig Geld eine Bulldogge gekauft… Dann kam der Anfall, dann der Nächste. Tierarzt. Der Tierarzt erkannte das Tier, „Ach, den hab ich schonmal gesehe“ es sind Untersuchungen nötig, Behandlungen, zehn-zwanzigtausend Forint.
Der Halter verzichtet auf den Hund. Krank will ihn keiner mehr haben. 
Und hier kommen die Tierschützer ins Spiel. Die sich den Mund fusselig reden, warum Ihr diese Qual nicht unterstützen sollt…. Wenn wir ein solches Hündchen bei uns aufnehmen, dann machen wir das, um es zu schaffen. Es geht einfach nicht anders, nur wenn wir glauben, dass es klappen wird. 
Wir starten also vom Gipfel des Berges. Aber jedes kleine Problem, im Falle von Fasírt jeder einzelne Anfall, verpasst uns einen riesigen Tritt und wir kullern vom Berg. Unsere Seele rollt runter. An den Tagen ohne Anfall klettern wir wieder hoch, dann rollen wir wieder. Dabei wissen wir, dass diejenigen, die die Ursache für die Qualen dieses Hündchens sind keine Minute an ihn denken, sie geben vielleicht grade das Geld aus, dass sie an ihm verdient haben. 
Manchmal gelingt es. Es geschieht ein Wunder. Dann bricht es dir zwar das Herz, wenn der Hund in seine endgültige Familie umzieht, aber das ist etwas anderes. Das sind dann Freudentränen.
Aber manchmal gelingt es nicht.
Dann gerät deine Seele ins Rollen und rollt und rollt abwärts. Dann blitzen Bilder vor deinen Augen auf, wenn du im Morgengrauen über dem Körper des toten Hündchens stehst, dessen FRAUCHEN du warst, mit aller Liebe deines Herzens. Die Bilder wie er gestern auf deinen Schoß geklettert ist, wie er dein Gesicht abgeschleckt hat, mit welchem Appetit er sein Futter verputzte, wie er sich nach zwei Tagen schon hinsetzte, wenn du ihn darum gebeten hast, wie du ihn dir als erwachsenen Hund vorgestellt hast und wie du dir die Worte zurechtlegst, um deinem Kind nach dem Aufstehen zu sagen, was passiert ist… den Kindern, die dem kleinen Kerl in den letzten 6 Tagen an Stelle des Vermehrers und der bisherigen Eigentümer mehr Liebe gegeben haben, als all diese Leute zusammen. Dann gehst du ins Kinderzimmer, um sie aufzuwecken und du bringst nur heraus: „Fasírt ist tot.”
Du siehst die Tränen kullern. Sie machen kein Drama draus, sie trauern im Stillen… es ist nicht das erste Mal… 
Auf dem Weg in die Schule erklingt dann der herzzerreißendste Satz aus dem Mund der Kinder: „Mama, ich hoffe es kommt bald eine neue Bulldogge, der wir vielleicht helfen können”
Er weiß bereits, dass es ein Kampf mit den Windmühlen ist, dass auf den Platz von einem, bereits zwei warten, dass dies nur deshalb so ist, weil es immer noch Menschen gibt, die mit ihrem Geld die Taschen der Vermehrer füllen, damit die von der Tierquälerei gut leben können. 
Ich bitte Euch, ich flehe Euch an, KAUFT NIEMALS HUNDE VON VERMEHRERN! Solange es eine Nachfrage gibt, gibt es auch ein Angebot! 
DU kannst das ändern! DU kannst etwas für sie tun! 
Leb wohl Fasírt! Es tut so sehr weh. Unsere Seele hockt am Fuße des Berges und wartet darauf, dass sie von jemand aufgefangen wird. Aber Deine Seele ist jetzt frei, wir sehen uns auf der anderen Seite des Regenbogens!"

Euer Bulldoggen Rassenrettungstem 

des NOAH Tierheim Ungarn