Bevor Mao seine Koffer packte um uns zu verlassen und ein neues Leben anzufangen, kamen seine Menschen aus der Schweiz für einen Tag nach Budapest, um sich ihrem zukünftigen Familienmitglied vorzustellen. Beim ersten Treffen zeigte Mao zwar kein großes Interesse an seinen Besuchern, aber nach einem gemeinsamen Spaziergang zeigte er uns sein Einverständnis mit der Entscheidung. :)
Zwei Wochen später zog Mao in die Schweiz und nun haben wir diesen herzerwärmenden Bericht von seinem neuen Frauchen erhalten:
"Wolle ist jetzt schon seit einigen Wochen bei uns. Er kennt fast alle Wege im Dorf. Denn er ist unglaublich neugierig und hat eine feine Nase. So ging es auch schon nur der Nase nach. Wir haben jetzt unsere drei Spazierrouten und die Zeiten, wann wir gehen. Wolle hat noch Noah-Zeit. Vor 10.00 Uhr morgens schläft er noch. Aber ab dann gibt es den ersten kurzen Spaziergang. Wir waren auch schon beim neuen Tierarzt. Er hinkt und sie wollte, dass wir ihn schonen, aber damit war Wolle nicht zufrieden. Seine Vorderbeine wurden geröngt. Beide Ellenbogengelenke haben Arthrose, beim linken ist es ganz schlimm. Er bekommt nun Muscheltabletten. Unser Neufundländer hatte auch Arthrose und bekam das gleiche. Damit konnte er gut schmerzfrei leben. Wir hoffen, dass es bei Wolle auch so sein wird. Wenn nötig könnten wir ihm auch noch ab und zu entzündungshemmende Medikamente geben.
Jetzt frisst er auch Trockenfutter. Wobei er isst unterschiedlich. Manche Tage normal, manche Tage wenig. Aber wir haben rausgefunden, welche Hundegutties er mag. Er nimmt Guttis, wenn sie ihm schmecken. Im Qualipet knieten zwei Verkäuferinnen vor ihm mit Gutties, und er konnte zwischen verschiedenen Sorten auswählen. War nicht unsere Idee. War der Jööööööö-Effekt, den viele Leute bei seinem Anblick haben. Am Anfang verhielt er sich noch wie ein Chow und ignorierte fremde Menschen. Jetzt dürfen Freunde und Bekannte von uns ihn streicheln und bekommen ein Schwanzwedeln und Blickkontakt. Wir warnen sie vor, dass er sie ignorieren könnte, aber er entscheidet dann selbst, ob er sie mag oder nicht. Überhaupt haben wir noch nie so eine Reaktion auf einen Hund erlebt. Viele Menschen lächeln ihn an. Letzthin haben Tibeter ihn fotografiert. Wenn er im Garten ist und Leute laufen vorbei die ihn kennen, sagen sie ihm hallo.
Das an der Leinen-Zerren kommt noch vor, wenn er in einer unbekannten Gegend ist und einfach nicht schnell genug alles erkunden kann. Aber er hat innerhalb einer Woche gelernt, dass er auf dem Gehweg laufen muss, dass wir vor dem überqueren einer Strasse "stopp" sagen und er warten muss. Er kennt seinen Namen (wenn er will) und "komm" (auch wenn er will). Er ist wirklich sehr intelligent. Leider ist es so, dass viele Rüden aggressiv auf ihn reagieren. Eine Hundetrainerin meint, das andere Hund ihn nicht so gut lesen können wegen dem vielen Fell im Gesicht, und dass er nicht wie ein Hund riecht. Das habe ich schon in einem Buch über Chows gelesen. Die Hündinnen haben kein Problem. Ein Rüde im Dorf hat sich an ihn gewöhnt, er bellt zwar, aber greift ihn nicht an. Ich hoffe, dass es so weiter geht. Und ich hoffe, dass er mal ein Freund/ Freundin findet, mit dem/der er ihm Garten spielen kann. Manchmal hat er so eine Freude und Lebenslust, dass er mich zum spielen aufgefordert und dann rennt er wie eine Rakete im Kreis herum.
Mit sehr verschmust habt Ihr im Beschrieb nicht übertrieben. Er ist wirklich sehr anhänglich und verschmust. Dann drückt er den Kopf an meine Beine und will Streicheleinheiten. Oder er legt sich gleich auf den Rücken, damit wir den Bauch kraulen. Bürsten hatte er am Anfang sehr gerne, dafür wurde ich jeweils abgeleckt. Aber weil das fast jeden Tag gemacht wird, ist ihm langsam die Lust daran vergangen. Aber es muss sein.
Rakete 2.0. Katzen auf Stühlen oder Sesseln sind langweilig. Da schnüffelt er kurz und geht wieder. Katzen in Bewegung ist was ganz anderes. Er hört zwar auf mit jagen, wenn wir Nein rufen. Aber das wird im Haus funktionieren, draussen bin ich skeptisch. Er ist wirklich lieb. Als mein Kater aus seinem Napf frass, hat er ihn gewähren lassen. Mittlerweilen haben wir die Fütterungsorte getrennt. Cedrics Katze ist frecher und gelassener. Sie hat keine Probleme mit dem neuen Mitbewohner. Mein alter Kater, der eigentlich über die grösste Hundeerfahrung verfügt, hat Angst, weil Wolle ihn schon durch den Garten gejagt hat. Wir hoffen, dass er sich auch noch an Wolle gewöhnt. Wir haben den Katzen einen sicheren Zufluchtsort in Cedrics Zimmer gegeben.
Im Herbst waren drei junge Stiere auf dem Feld hinter unserem Haus. Sie waren fasziniert von Wolle. Kamen immer zu ihm hin und hätten auch gerne ihn ganz nah beschnuppert und mit ihm gespielt.
Wolle ist wirklich ein 6er im Lotto. Ein lieber, neugieriger, intelligenter Charakter. Wir freuen uns, dass er bei uns ist.
Liebe Karin und Familie, wir wünschen Euch und Wolle alles alles Gute im gemeinsamen Leben und freuen uns auf weitere liebevolle Berichte und Bilder!
Euer ChowChow Rassenrettungsteam des
NOAH Tierheim Ungarn