Püspökladány liegt sehr weit entfernt von Budapest. Es ist aus vieler Hinsicht weit entfernt … Es liegt nicht nur viele Kilometer von Budapest entfernt, sondern auch in der Zahl der Möglichkeiten. Dabei sind die Probleme auch dort zahlreich, denn in jeder Strasse ist ein Vermehrer und ein Hund dient nur dazu am Ende einer Kette zu bellen und das Grundstück kläffend zu hüten. 

Von Budapest aus betrachtet ist es unglaublich, wie viele Tierfreunde an zahlreichen Orten dieses Landes einen teilweise hoffnungslosen Kampf um die Tiere und den Tierschutz führen. Es ist unglaublich, dass in vielen ungarischen Provinztierheimen selbst die Einhaltung der grundlegendsten Vorschriften und Notwendigkeiten hoffnungslos und unerreichbar scheint. Dass das Impfen und Chipen der Hunde eine unlösbare finanzielle Aufgabe ist.

Das NOAH Tierheim Ungarn möchte dabei nun im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen.
Das erste Tierheim, dem wir in diesem Sinne einen Besuch abgestattet haben, ist das Tierheim Püspökladány (offizieller Name: Elhagyott állatokért Első Sárréti Regionális Állatvédő Egyesület).



Mit der Tierheimleiterin, Eta stehen wir schon seit längerem in Kontakt. Sie rettet die von den Vermehrern in der Umgebung aussortierten Hunde und die Rassenrettungsgruppen des NOAH Tierheim Ungarn übernehmen diese um sie nach ihrer Rehabilitation in ein liebevolles Zuhause zu vermitteln. Es sind schon viele Hunde von Eta zu uns gekommen, daher beschlossen wir, sie endlich auch persönlich zu besuchen, um uns ihr Tierheim und ihre Hunde anzusehen. Als wir sie fragten, wie wir ihr denn am besten helfen könnten, verschlug es uns die Sprache bei ihrer Antwort, dass sie am dringendsten Hilfe beim Chipen und Impfen ihrer Hunde benötigt, da sie nicht in der Lage ist die Kosten hierfür selbst zu erwirtschaften.
Daraufhin sahen wir uns etwas genauer um, wie es in anderen kleinen Provinztierheimen ausschaut und mussten feststellen, dass es sich hierbei nicht um ein Einzelproblem handelt.
Uns war klar, wir wollten helfen. Also begannen wir eifrig zu organisieren und fuhren wenige Tage später nach Püspökladány um zu helfen. 



Das Tierheim in Püspökladány ist winzig, trotzdem kümmert sie sich Eta dort, fast ganz allein, um sehr viele Hunde. Da Eta im Ort auch die Hundeauffangstation betreibt, bekommt sie von der Gemeinde 1-2 Sozialarbeiter zur Verfügung gestellt, die ihr bei der Versorgung der Hunde helfen. Sie rechnet nicht groß nach, ob es sich für sie lohnt. Sie erklärte uns, dass sie, wenn sie selbst die Hunde einfängt wenigstens sicher sein kann, dass ihnen nichts passiert. Eine Lösung für die Unterbringung findet sie immer. Auf dem winzigen Grundstück befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes in jeder Nische ein Hund. Aus jeder Ecke starrt uns ein neugieriges, oder eben ängstliches Augenpaar an. Es sind keine Luxusbedingungen, es gibt keine riesigen Zwinger, aber es ist zumindest sauber und die Hunde sind in guter – manche sogar in zu guter – Kondition.





Es gibt auffallend viele reinrassige oder sehr rassetypische Hunde, aber auch jede Menge wunderschöne Mischlinge. In dem Tierheim befinden sich mehr als 100 Hunde, wobei zu dem Zeitpunkt die Welpensaison noch nicht begonnen hatte. Eta weiß über jeden ihrer Schützlinge bescheid, woher und warum er in ihre Obhut gekommen ist.





Sie erzählte uns, dass sie mit den Vermehrer in der Umgebung in Verbindung steht, um deren aussortierte Hunde zu retten. Wenn sie diesen Kontakt nicht aufrecht erhalten würde, würden die alten, kranken oder nicht zur Zucht geeigneten Hunde oder die nicht verkauften Welpen in den umliegenden Wäldern landen. Sie versucht mit den entsprechenden Rassenrettungsgruppen zu kooperieren, wenn es für bestimmte Rassein keine solchen Gruppen gibt, dann kümmert sie sich im Tierheim um diese Hunde und versucht sie nach Möglichkeit zu vermitteln. Am Willen, dem Herzen und der Berufung fehlt es nicht, nur diese verflixten Finanzen und, dass ein Tag nur 24 Stunden hat…





Im Laufe unserer zwei Besuche in Püspökladány, haben wir ca. 150 Hunde (also alle aktuellen Schützlinge des Tierheimes) geimpft und gechipt. Wir haben nicht nur die Chips und den Impfstoff zur Verfügung gestellt, sondern auch dabei geholfen, ein bei uns bereits funktionierendes Verwaltungssystem zu erstellen, mit dessen Hilfe in Zukunft leichter zurückzuverfolgen sein wird, welcher Hund welche gesundheitlichen Probleme hatte oder welche Impfungen fällig sind. Außerdem haben wir jeden einzelnen Hund fotografiert und wir helfen dabei, diese zu ordnen und auf der Webseite des Tierheimes zur Vermittlung einzustellen. 





Der örtliche zuständige Tierarzt hat uns bei der Impfung und dem Registrieren (chipen) der Hunde tatkräftig geholfen, und hat trotz Kälte und Nässe bis zum Ende mit uns durchgehalten, ohne dafür etwas zu verlangen. Wir sind ihm sehr sympathisch.



Wir sind uns sicher, dass wir nicht zum letzten Mal bei Eta in Püspökladány waren. Wir sind uns mittlerweile auch sicher, dass es nicht nur in diesem, sondern in zahlreichen kleinen Tierheimen des Landes solche Probleme gibt, wie hier. Wir haben uns vorgenommen, im Jahr 2015 solche kleine Tierheime aufzuspüren, wo der Wille, die Liebe und das Verantwortungsbewusstsein vorhanden ist, aber die finanziellen Hürden die Möglichkeiten einschränken. Wir werden versuchen einigen ein wenig unter die Arme zu greifen. 
All dies ist natürlich nicht ohne die Unterstützung unserer ungarischen und ausländischen Unterstützer möglich. ES KANN NUR MIT EURER HILFE GELINGEN! etwas zu verlangen. Wir sind ihm sehr sympathisch.



Weitere Fotos von unseren Besuchen im Tierheim Püspökladány findet Ihr HIER und HIER!

Wenn Ihr uns bei der Verwirklichung dieses Hilfsprojektes für die kleinen Tierheime Ungarns unterstützen möchtet, so sind wir für jede Spende sehr dankbar! Jeder noch so geringe Betrag ist uns eine große Hilfe!

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Vielen herzlichen Dank!

Euer NOAH Tierheim Ungarn Team