Wir haben es versucht, es hat nicht sollen sein …
Gestern wurden wir aus dem 17. Bezirk von Budapest um Hilfe für ein Rehkitz gebeten, welches sich in einem Zaun verfangen hatte. Der Finder hat das unglückliche kleine Tier befreit und in Sicherheit gebracht, bis wir es abholen konnten. Auf den ersten Blick schien es nicht ernsthaft verletzt zu sein, bis auf die einige kleinere frische Wunden am Körper und am Kopf. Es handelte sich um ein in gutem physischem Zustand befindliches, ca. 2 Wochen altes weibliches Rehkitz.
Es gelang uns die kleine Ricke zu füttern und alles schien gut zu werden … leider verschlechterte sich ihr Zustand von Stunde zu Stunde. Sie bekam eine Infusion, aber später konnte sie dann nicht einmal mehr trinken.
Die tierärztliche Untersuchung am Abend ergab dann, dass die von außen betrachtet so unscheinbare Wunde am Kopf in Wirklichkeit schlimme innere Verletzungen verbarg. Ihr Schädelknochen war zertrümmert, ein Halswirbel zerquetscht. Wie das durch die Verletzungen verursachte Ödem immer größer wurde, verschlechterte sich der Zustand des Tieres. Zum Schluss zeigte es schlimme neurologische Symptome und hatte höchst wahrscheinlich auch große Schmerzen.
Wir ließen es gehen … wir hoffen, dass dort, wo es jetzt ist, alles gut ist.
Unser Herz ist wieder einmal gebrochen und es tut uns unendlich leid, dass wir ihm nicht helfen konnten.
Wir wissen nicht, wovor das Kitz und seine Mutter sich dermaßen erschreckt haben, dass das Muttertier sein Junges zurückgelassen hat, und dieses sich in seiner Panik so schwer verletzt hat.
Wir bitten Euch alle, passt auch auf die wild lebenden Tiere auf! Lasst nicht zu, dass Eure Hunde die Wildtiere jagen, fahrt nicht an solchen Stellen Rad oder Motorrad, wo ihr diese schreckhaften, zerbrechlichen Lebewesen dadurch stören oder gefährden würdet. Diese Zeit ist besonders heikel, denn es gibt so viele Kitze und Jungtiere!
Vielen Dank!
Euer NOAH Tierheim Ungarn