Als größtes Tierheim Budapests retten wir seit 1992 Tiere, die gequält oder mishandelt wurden, Unfall erlitten haben oder Not leiden mussten. Das 3,5 Hektar (seit 2009 inzwischen fast 8 Hektar) große Tierheimgelände bedeutet in vielen Fällen das endgültige Zuhause für ca. 1200 Tieren, darunter ca 450 Hunde, ca. 80 Katzen, Schweine, Ziegen, Schafe,Kaninchen, Hühner, Enten und Gänse, Rehe, Hirsche, exotische Vögel, Tauben, Krähen, Füchse, Dachse und Rinder.
Gemäß Dem Bescheid Nr. 81/568-2/2 des Landratsamt Dachau verfügt das NOAH Tierheim Ungarn (NOÉ Állatotthon Alapítvány) über die Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 TierSchG für die Verbringung von Wirbeltieren, die nicht Nutztiere sind, zum Zwecke der Abgabe gegen Entgelt oder eine sonstige Gegenleistung in Deutschland und die Vermittlung der Abgabe dieser Tiere.
Von den Anfängen bis heute:
Die Noé Tierheim Stiftung (NOÉ Állatotthon Alalpítvány) ist bis heute das größte Tierheim in Budapest und finanziert sich seit 1992 ausschließlich aus eigenen Mitteln. Die Stiftung wurde erst im Jahr 2000 gegründet, aber auch seit dem betreut sie ihre zwei- drei- und vierbeinige Schützlinge aus der eigenen Tasche, ohne normative staatliche Unterstützung.
Das Tierheim wurde von zwei enthusiastischen jungen Menschen, Zoli und Hédi gegründet. Die Zwei haben am Anfang der ’90-er Jahre eine Welt erträumt wo jedes Tier ein Recht zum Leben hat und wo jedes Tier eine zweite Chance verdient, sei es ein ausgesetzter Hund oder aber ein Suppenhuhn. Jahre lang sparten sie für den Erwerb eines Grundstückes und begannen die notleidenden Tiere aufzunehmen. Und diese kamen und kamen... am Ende waren es schon mehrere Hundert. Hédi und Zoli haben oft entbehren müssen, haben ihre familiäre Erbschaft verkauft, haben von Freunden Geld geliehen, wohnten bei Familie und Freunden, aber die Tiere hatten immer etwas zu Fressen und wurden auch medizinisch betreut. Das ist noch heute so; die letzte ihrer Liegenschaften haben sie im Mai 2008 veräußert, damit die Schulden des Tierheims beglichen werden konnten.
Sie sagen, sie bereuen nichts, nur die Tiere sollen bekommen, was ihnen zusteht.
Um die inzwischen um die 1.200 Tiere entsprechend versorgen, heilen, medizinisch betreuen zu können, und für die Erhaltung des Tierheims, bräuchten wir jährlich rund 120 Mio. HUF (ca. 400.000,- EUR) Aus weiteren Mitteln könnten wir uns weiterentwickeln, Unterkünfte, Quarantänen und Krankenstationen einrichten.
Bei uns wird niemand eingeschläfert!
Wichtigster Grundsatz unserer Stiftung ist, dass jedes Lebewesen ein Recht auf das Leben hat; daher lassen wir keine der Tiere einschläfern (einzige Ausnahmen sind die schwer verletzten und leidenden, unrettbaren Tiere), auch dann nicht wenn sie in der Überzahl sind, angeborene oder erlittene Behinderungen haben, alt sind, oder bis an ihr Lebensende andauernder Behandlung bedürfen, Diät halten müssen, oder aber einfach nur nicht besonders schön sind.
In unserem Tierheim können auch die Watschelnden und Blinden ein vollständiges Leben führen; für alte Tiere und für solche die wegen eines früheren Traumas nicht mehr in der Lage sind sich mit anderen Tieren oder Menschen zu vertragen, haben wir einen eigenen Bereich errichtet. Letztere sind die Bewohner des „Hofs der Kranken Seelen“. Sie wurden früher misshandelt, gequält und den Fachleuten ist es nicht mehr gelungen sie in dem Maße zu rehabilitieren, dass man sie zur Adoption hätte freigeben können.
Tierrettung und andere Tätigkeiten
Höchste Priorität der Tierrettung ist, dass die auf der Strasse überfahrenen und ihrem Schicksal überlassenen bzw. auf jegliche Art und Weise misshandelte und verletzte Tiere schnellstens zu einem Tierarzt gelangen und die entsprechende Behandlung bekommen.
Wir werden oft auch wegen Tierquälerei alarmiert; in solchen Fällen müssen wir nicht nur für das Tier sorgen, sondern auch veranlassen, dass wegen Straftat das Verfahren eingeleitet wird.
Eine Krisengruppe steht durchgehend für den Fall einer für Tiere bedrohlichen Natur- oder Industriekatastrophe in Bereitschaft. Als Mitglied der Tierschutz und Katastrophenrettung (Állatvédelmi Katasztrófamentő Csoport) haben wir zum Beispiel im Frühjahr 2001 in Bereg, und im Sommer 2002 und 2013 in Budapest und Umgebung während des Donau Hochwassers und auch bei der Wildrettung des Gemencer Waldes aktiv mitgewirkt. Wir hatten auch eine führende Rolle während die Tierrettung der Rotschlamm-Katastrophe in 2010.
Eine weitere wichtige Zielsetzungen ist die Teilnahme am Bildungssystem und die Änderung der Ansichtsweise und Einstellung der Gesellschaft hinsichtlich verantwortungsvoller Tierhaltung.
Unter diesen Voraussetzungen begann im Frühling 2004. unser Bildungsprogramm für den Tierschutz. Ein wesentlicher Bestandsteil hiervon ist, dass Grund- und Mittelschulen ihre Biologiestunden sozusagen zu uns verlegen und diese bei uns im Tierheim abhalten. Auch besuchen wir Schulen mit einem Tierarzt zusammen und nehmen zum Beispiel gerne an Tutorstunden teil. Wir halten es für sehr wichtig, dass bereits im Kindesalter die Erziehung für Tier- und Naturliebe beginnt, und dass die Jugendlichen sich mit den Grundsätzen der verantwortungsvollen Tierhaltung vertraut machen und die Bedürfnisse bzw. Ansprüche der als „Liebling“ gehaltene Tiere kennen lernen.
Unsere Stiftung ist eine der Gründer der Landesweiten Organisation Ungarischer Tierschützer (MÁOSZ) die die gemeinsamen Interessen der Tierschützer im Land vertreten soll.
Als Anerkennung für unsere Arbeit im Tierschutz hat die Sektion für Natur- und Tierschutz des Landesvereins Ungarischer Journalisten am 04. Oktober 2002. unser Tierheim mit dem Preis „Tierheim des Jahres“ ausgezeichnet. An der Wahl haben sich auch andere Tierheime beteiligt.
Spezielle Programme:
MiniTierheim
Im Frühjahr 2004 wurde eines unseren wichtigsten Programme ins Leben gerufen: das Minitierheim Projekt (Minimenhely Projekt). Dies ist eine einzigartige Initiative in Ungarn. Ziel ist die organisierte Rettung, Rehabilitation und Vermittlung von aus Tötungsstationen bzw. vor Einschläferung geretteten, gefolterten und misshandelten Tieren.
Im Rahmen dieses Programms haben unsere freiwilligen Mitarbeiter auf dem Gelände des Tierheims von den anderen Bereichen separiert ein mini Tierheim mit 10 Kenneln/Zwingern ausgebaut. Dieses Projekt basiert zu 100% auf Freiwilligenarbeit und übernimmt seitdem ununterbrochen bedürftige Hunde aus Tötungen. Inzwischen wurde die Anzahl der Zwinger verdreifacht, wodurch wir noch mehr Hunden helfen können.
Das Projekt Minitierheim erfordert bis heute das größte Budget, da in fast allen Fällen die aus Tötungsstationen geretteten Tiere sehr krank sind und noch monatelange Behandlung brauchen bevor sie überhaupt im Tierheim untergebracht werden können. Dort übernehmen die ehrenamtlichen Helfer und die Fachleute die weitere – viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmende – physische und seelische Betreuung der Hunde.
Obwohl das Programm ursprünglich zur Rettung von Hunden aus der Tötungsstation des Hauptstädtischen Ordnungsamtes gegründet wurde, hat sich der Tätigkeitenkreis mittlerweile enorm erweitert. Es werden nunmehr Hunde, mit besonderer Hinsicht auf Unfalltiere, verletzte-, trächtige- und behinderte Hunde, landesweit aus rund 25 Sammelstellen rausgeholt.
Weitere Informationen finden sie auf den eigenen Homepage des Programms: www.minimenhely.hu.
Boxer Rassenrettung
Da es in Ungarn bis dahin für diese Rasse keine organisierten Schutzmassnahmen gab, gehört seit Herbst 2006 auch die Rassenrettung von Boxern zu unseren Aufgaben. Was für ein Bedarf hierfür bestand wurde dadurch bestätigt, dass wir schon kurz nach der Gründung der Gruppe, im nu unzählige Anfragen und Informationen über Boxer, die auf Tötungsstationen, in anderen Tierheimen, oder unter schlechten Bedingungen lebten und litten bekamen; sogar aus Serbien und Rumänien haben wir Hunde zu uns geholt.
Mehr über die Boxerrettung erfahren sie unter www.boxermentes.hu.
Bulldoggen Rassenrettung
Die Bulldoggenrettung der Stiftung NOAH Tierheim Ungarn wurde 2009 gegründet, die Rassenrettung gab es allerdings auch schon früher Dank den ehrenamtlichen Liebhabern dieser Rasse, die weder Kosten noch Arbeit gescheut haben. Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass die Arbeit der Bulldoggenrettung unverzichtbar ist, da gerade Bulldoggen – besonders die französischen und englischen seit einiger Zeit richtige „Modehunde“ geworden sind. Damit geht leider die erhöhte Zahl der verantwortungslosen Vermehrer einher, die unzählige Hunde produzieren. Diese Hunde haben meistens genetische Defekte und Krankheiten, weshalb sie sehr oft auf der Straße, in Tötungen oder im Tierschutz landen.
Die Homepage der Bulldoggenrettung: http://www.bulldogmentes.hu/
Chow-Chow Rassenrettung
Die Chow-Chow-Rettung wurde offiziell im Mai 2009 gegründet. Für in Not geratene Chows hat sich die Stiftung aber auch schon viel früher engagiert und die langjährigen Erfahrungen belegten, wie wichtig auch hier, eine nur auf diese Rasse ausgerichtete, Rettungsorganisation ist. Aus den Besonderheiten dieser Rasse resultiert, dass sich die Rettung von Chows nicht einfach gestaltet: diese Hunde eintwickeln eine starke Bindung an eine Person. Eine Trennung bedeutet also einen großen Schock für diese einzigartigen Hunde. Es erfordert sehr viel Energie, Geduld und Ausdauer um das Vertrauen eines seelisch gebrochenen Chows zu gewinnen. Die Rehabilitationszeit ist dementsprechend deutlich länger als bei anderen Hunderassen. Natürlich ist die Wiedereingliederung dieser Rasse mit viel Konsequenz, Liebe und Geduld auch nicht unmöglich.
Die Homepage der Chow-Chow-Rettung: www.csaucsaumentes.hu
Cane-Corso Rassenrettung
Die Cane-Corso-Rettung der Stiftung NOAH Tierheim nahm ihre Arbeit im Frühjahr 2009 auf. Noch ist der Cane Corso in Ungarn nicht weit verbreitet, doch wird er als Familienhund immer beliebter. Die wachsende Größe des Bestandes führt dazu, dass immer wieder Hunde dieser Rasse in Not geraten und dringend Hilfe benötigen. Das vorrangige Ziel der Rasserettung ist, die vorübergehende Unterbringung, medizinische Versorgung und Rehabilitation dieser Hunde, damit sie bald an liebevolle Familien vermittelt werden können.
Die Homepage der Cane-Corso-Rettung: http://www.canecorsomentes.hu/
Katzenrettung
Das NOAH Tierheim Ungarn beschäftigt sich schon seit den Anfängen auch mit der Rettung von in Not geratenenen Katzen. 2010 wurde dann die Katzenrettung als selbständiges Projekt innerhalb des Tierheimes gegründet und rettet und vermittelt seither jährlich mehrere 100 Katzen. Die Gründung dieser Gruppe war ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte es Tierheimes, denn nur sehr wenige Tierheime in Ungarn haben eine separate Gruppe, die sich auf die Rettung von Katzen spezialisiert hat.
Falls Euch unsere Arbeit interessiert, besucht bitte regelmäßig unsere deutschsprachige Webseite, wo wir über unsere aktuellen Rettungen und Schützlinge berichten!
Wer möchte und die Möglichkeit dazu hat, kann uns auch gerne persönlich in Budapest besuchen kommen!
Euer NOAH Tierheim Ungarn Team