Guten Morgen, hier kommt mal wieder ein Gruß von Paula.
Am 25. April 2015 waren in einem Hotel in Würzburg und haben auf die Ankunft von unserer Paula (Partizan) gewartet. Auf einem Parkplatz gegenüber des Hotels sollten wir sie in Empfang nehmen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Stunden und Tage davor, 1000 Gedanken habe ich mir gemacht, ob die kleine Maus die weite Reise auch gut überstehen wird, ob bei der Übergabe alles gut gehen würde, man liest ja immer wieder von negativen Vorfällen bei solchen Tiertransporten! Die Ansprechpartner von Noah und vom Tierschutzverein, der den Transport übernommen hat, haben mir genau geschildert wie Transport und Übergabe ablaufen werden - im ersten Moment hat mich das auch wirklich etwas beruhigt. Aber nicht lange, in der Nacht im Hotel habe ich sehr unruhig geschlafen und war in Gedanken immer bei dem Tiertransport und hoffte, dass die Fahrt reibungslos verlaufen wird.
Das war eins der ersten Fotos, die ich von Paula sah - und es war gleich um mich geschehen:
Wir checkten am Morgen aus dem Hotel aus und waren pünktlich auf dem Parkplatz, dort warteten auch schon weitere Adoptanten auf den Transporter - wir mussten auch gar nicht lange warten und dann kam das Auto schon um die Ecke. Meine Aufregung stieg ins Unermessliche, bald schon werden wir Paula zum ersten Mal live sehen - und sie uns! Ich habe mich ja auf den ersten Blick in sie verliebt, als ich ihr Foto auf der Webseite des Noah Tierheims gesehen habe - ob meine Liebe gleich erwidert wird?
Der Transporter stoppte und der Fahrer und die Begleiter sind ausgestiegen und haben uns begrüßt und die Papiere ausgehändigt - nicht, ohne sich noch einen Scherz mit mir zu erlauben. Wir sagten, dass wir die Partzian abholen möchten - da sagte der Fahrer ohne eine Miene zu verziehen: "Die Partizan? Die geht nach Norddeutschland!" Dabei zeigte er uns den Heimtierausweis und klopfte bekräftigend mit dem Finger auf ihr Passfoto! Ich muss komplett entgeistert dreingeschaut haben - er hat nämlich schnell gesagt, dass dies nur ein Scherz war. Seine Frau fand unsere Maus nämlich auch sehr süß und hat gesagt, er soll sie mit nach Hause bringen. ;)
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, sind wir zur Rückseite des Transporters gegangen, die Türen wurden geöffnet und unser Blick fiel auf ein Regal, das mit Hundeboxen in allen Größen bestückt war - und in jeder Box sass ein Hund und harrte der Dinge, die da kommen werden. Ich habe dann auch schnell unsere Paula entdeckt, wie alle Hunde hatte sie eine Kuscheldecke und einen Wassernapf in ihrer Box. Die Hunde machten übrigens allesamt einen guten Eindruck und es waren auch keinerlei unangehmen Gerücke vorhanden, die Tiere wurden wirklich sehr gut auf ihrer langen Reise versorgt. Paula trug noch ein Halsband aus dem Noah Tierheim, gemeinsam haben wir ihr dann unser Halsband und unser Geschirr angelegt und sie angeleint, dann durfte ich sie zum ersten Mal an der Leine führen. Sie hat sich auf dem Grünstreifen gelöst und dann sind wir zu unserem Auto gegangen. Mein Mann hatte ihr eine Rampe zum Ein- und Aussteigen gebastelt, die haben wir dann gleich getestet - und tatsächlich ging Paula ohne zu zögern über die Rampe ins Auto und nahm Platz in der Transportbox - dort warteten schon ein Kuscheltier und ein Knabberohr auf sie. Dann sind wir eingestiegen und losgefahren und haben dabei Paula durch den Rückspiegel und Makeupspiegel beäugt. Sie hat in der Box gesessen und nach vorne aus dem Fenster geschaut, irgendwann hat sie sich aber hingelegt und geruht.
Wir haben noch einen Rastplatz angefahren, dort hatte sie wieder die Gelegenheit sich zu lösen und etwas zu saufen. Auch dieses Mal ist sie wieder schön über die Rampe in ihre Box gegangen. Der nächste Stopp war dann vor unserem Haus - als allererstes sind wir mit ihr in den Garten gegangen, dort konnte sie alles in Ruhe beschnuppern.
Paula's erster Gartenrundgang in ihrem neuen Zuhause:
Danach ging es dann ins Haus, sobald wir im Haus waren und die Treppen hochgestiegen sind, wurde sie doch sehr aufgeregt, was man an ihrer stark beschleunigten Atmung bemerkte. In der Wohnung wurde sie aber gleich wieder ruhig, das angebotene Trockenfutter hat sie ratzfatz und mit gutem Appetit verschlungen. Danach zeigte ich ihr ihre Box, die ich neben meinem Bett stehen hatte. Sie hat sich auch gleich hingelegt, um zu ruhen - und ich habe mich aufs Bett gelegt, um ebenfalls zu ruhen (nachdem ich in den Tagen davor heftig erkältet war und hohes Fieber hatte). So hatten wir auch ausgiebig Zeit uns zu beschnuppern und uns aneinander zu gewöhnen.
Paula hat sich sehr schnell bei uns eingelebt und sie gehörte wirklich gleich von der ersten Sekunde an zu unserer Familie. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir es nicht geschafft haben, die Katzen und Paula zu vergesellschaften. Unsere Katzen hatten zuvor noch keinen Kontakt zu Hunden und wir selbst waren uns unsicher, wie wir Paula's Erregung deuten sollen - sie war uns ist immer noch hochgradig erregt, wenn sie Katzen erblickt - sie möchte dann direkt darauf losstürzen. Die Katzen sind von so einem Verhalten natürlich nicht sehr begeistert und flüchten oder fahren die Krallen aus. Glücklicherweise wohnen wir in einem großen Haus und so können sie sich durchaus aus dem Weg gehen, aber trotzdem finde ich es schade, dass ich sie nie alle zusammen um mich haben kann. Aber ich gebe die Hoffnung noch nicht ganz auf....
Ansonsten gibt es keine Schwierigkeiten, Paula ist unser Sonnenschein und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dafür dankbar bin, dass sie unser Leben bereichert. Im Adoptionsvertrag ist ja eine Klausel, die besagt, dass man das Tier zurückgeben muss, falls sich innerhalb eines Jahres doch noch ein rechtmäßiger Besitzer findet. Im ersten Jahr musste ich an diese Klausel häufiger denken, irgendwie konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass dort in Ungarn niemand ist, der diese kleine Maus vermisst. Wir würden sie für kein Geld der Welt wieder hergeben.
Erster Besuch in der Hundeschule - mit den Shelties einer Freundin:
Das sind ein paar aktuelle Fotos von Paula, Moses und Herrchen beim Waldspaziergang und beim Präsentieren des neuen Geschirrs und Leine in Regenbogenfarben :)
Liebe Paula & Family, wir wünschen Euch auch weiterhin alles-alles Gute und viel Spass und Freude miteinander!
Euer NOAH Tierheim Ungarn Team